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Nach und nach wurde Krinas Blick immer neugieriger, je weiter sie sich vom Grab Elets entfernten. Die Anwesenheit des Jungen machte ihr zu schaffen - und auch, wenn sie vielleicht noch trauern sollte, so genoss sie nun erstmal die Bewegung, die frische Luft... und die Gesellschaft Narans.
Seltsam, dachte sie, "er.. macht dir nichts aus... dabei kennst du ihn noch nicht einmal richtig"
Das war für ihre Verhältnisse wirklich seltsam - und das zarte Bändchen Vertrauen, dass sie ihm schenkte, war sehr wertvoll. Ob er das wusste? - ob er es zu schätzen wusste?
Naran wandte den Kopf zu seiner Begleiterin um und blickte sie mit einem neugierigen Funkeln in den Augn an. Der Kaninchengeruch war einfach zu verlockend.
isst du eigentlich auch.. normales.. Zeug? fragte er, oder ernährst du dich nur von Blut?
Kurz tauchte ein weißes Schwänzchen in seinem Augenwinkel auf, der Jagdinstinkt war geweckt.
Unsicher zuckte Krina die Schultern, ehe sie zögernd antwortete: "Ich.. weiß es nicht. Probiert hab ich es noch nie"
Ein Zucken seines Auges in eine Richtung ließ sie dort hin sehen - und für einen Moment sah sie ebenfalls etwas Weißes zwischen den Blättern auftauchen. "Aber versuchen können wirs!", erklärte sie schnell und leise - und nickte in die Richtung, in die auch er geschaut hatte.
Naran grinste bis über beide Ohren und verwandelte sich, wobei das Grinsen mehr zu einer Grimasse wurde. Intensivere Gerüche und Geräusche strömten auf ihn ein und er konnte genau lokalisieren, wo sich das Kaninchen befand.
gib mir zehn Sekunden. meinte er, trottete hinüber zu den Büschen und schlich leise darum herum, bis er auf der vom Wind abgewandten Seite war. Dann ging er in die Hocke, sog tief die Luft ein und sprang durch das Gebüsch hindurch. Das Kaninchen hatte gar keine Zeit zu reagieren, da schlug Naran schon seine Zähne in das zerbrechliche Genick.
Zufrieden lief er zu Krina zurück, ließ das Kaninchen in seine Hände fallen und lächelte sie durch die Augen an.
tadaaa
Staunend beobachtete Krina so viel, wie sie sehen konnte - zuckte jedoch erschrocken zusammen, als er so schnell auf das Kaninchen zusprang. Schnell... wie der Wind?, schoss es ihr durch den Kopf, während ihr bewusst wurde, dass er trotz allem gefährlich war - so schnell, wie die Wandlung beendet gewesen war - so schnell, wie er war.
Krina musste lächeln, als sie die Zufriedenheit in seinen Augen sah - sah, wie er sie durch diese ausdrucksstarken, kastanienbraunen Augen anlächelte. Erst betrachtete sie das Kaninchen jedoch ein wenig misstrauisch, als er es so in seine großen Hände fallen ließ - dann trat sie neugierig näher und streckte eine Hand aus, fuhr dem Tier über das noch warme Fell - und schluckte.
Aber.. sie würde es probieren müssen - dann würde sie wissen, ob sie relativ häufig in eine Stadt mussten... oder eben ein wenig seltener. "Du bist schnell!", stellte sie nun auch ihm gegenüber staunend fest, hob den Kopf dabei ein wenig, um ihn ansehen zu können - und schluckte. Irgendwie.. kamen sie sich immer wieder viel zu nah...
Nervös machte sie einen kleinen Schritt rückwärts und lächelte unsicher, betrachtete dann lieber wieder das Kaninchen.
Naran beobachtete Krina dabei, wie sie dem Kaninchen über das Fell srich.
Vielen Dank. meinte er, wie siehts aus? Kaninchenblut oder machen wir ein Feuer und grillen es?
Er ließ ihr die Wahl. Bei Möglichkeit 1 würde er sich allerdings noch ein Zweites suchen, ohne Blut war ein Kaninchen nur noch halb so lecker.
Schon komisch.. Wenn sie Tierblut trinken würde, hätte er kein Problem damit.. warum stieß es ihn so ab, dass sie menschliches Blut benötigte? immerhin war er selbst kein Mensch und hielt sich auch lieber von ihnen fern..
Unsicherheit spiegelte sich nach dieser Frage in Krinas kompletter Körperhaltung und in ihren Augen. Sie... würde gerne das Blut probieren - wollte Naran das Kaninchen dann jedoch noch?
Nachdenklich, hin und her gerissen, betrachtete sie abwechselnd das kleine Tier und Naran - und seufzte schließlich. Sie hatte noch nie etwas Gegrilltes gegessen, doch auch Tierblut hatte sie noch nie probiert.
"Geht auch... beides? - Wenn ich nur einen winzigen Schluck.. trinke?", fragte sie leise nach, während sie nervös auf ihrer Unterlippe kaute, kurz prüfend zu Naran hochschielte und dann lieber den Blick abwandte.
Naran legte den Kopf schief und lächelte.
Du kannst es auch gern haben. In diesen Büschen und unter den Bäumen wimmelt es von Mäusen und Kaninchen. Wobei Mäuse nicht unbedingt satt machen.. aber es riecht überall nach Karnickel. erklärte er und freute sich schon sichtlich, noch einmal jagen zu gehen.
Er drückte ihr das Tier in die Hand.
das ist für dich und dann kannst du ja einen Bissen von meinem probieren, wenn es über dem Feuer hing. schlug er dann vor
Erst sah die Vampirin ihn skeptisch an, dann jedoch nickte sie und stimmte somit zu - betrachtete das kleine Tier jedoch erst noch einmal ausgiebig und ließ sich ins Gras fallen. - ob sie Naran zusehen lassen sollte?
Erneut blickte sie unsicher zu dem Werwolfjungen auf, ehe sie den Blick wieder auf das Kaninchen richtete. Neugierig schnupperte sie daran - und musste von dem ungewohnten Geruch und dem kitzelnden Fell in der Nase niesen. Das Kaninchen roch... ungewohnt. Nicht wie Nahrung riechen sollte, dennoch war eine gewisse Nuance vorhanden, die Krina irritierte.
Schließlich suchte sie sich eine Stelle am kurzen Hals des Tieres, ehe sie neugierig, gleichzeitig jedoch auch vorsichtig in die weiche Haut biss und ein wenig daran sog, da das Herz nicht mehr schlug. Das Fell störte...
... und das Blut schmeckte anders als das, das Krina im Normalfall zu sich nahm... ob es jedoch schlechter war, konnte sie nicht einschätzen. Prüfend nahm sie deshalb noch einen Schluck - und noch einen.. - und noch einen.
Besonders viel war in einem so kleinen Tier jedoch nicht, weshalb sie bald von dem Kaninchen abließ, sich kurz über die Lippen leckte - und dann das Gesicht verzog. 'Haare im Mund.. sind ein deutlicher Nachteil!', stellte sie fest, während sie versuchte, diese mit den Fingern von der Zunge zu bekommen.
Naran sah ihr aufmerksam dabei zu, wie sie das Kaninchen inspizierte, daran roch, niesen musste und schließlich hineinbiss. Es dauerte nicht lang, bis das kleine Tier leer war und Krina davon abließ.
Er verkniff sich ein Lachen, als sie mit spitzen Fingern versuchte, sich die Haare von der Zunge zu zupfen.
Dann drehte er sich um, lief hinüber zu dem kleinen Wäldchen und suchte nach einer neuen Spur. Es roch überall verführerisch nach Beutetieren, vor ein paar Tagen ist hier sogar ein Reh vorbeigekommen.
Ein Reh wäre jetzt wirklich köstlich.. dachte er, unterdrückte ein Seufzen und verfiel in ein Jagdkauern. Es dauerte gar nicht lang, da entdeckte er ein weiteres Kaninchen, das sorglos an einem Grasbüschel knabberte. Naran spannte die Muskeln in den Beinen an, sprang ab, packte das Tier mit den Vorderklauen und biss ihm in das Genick, das mit einem leichten Knacken seinen starken Kiefern nachgab.
Zufrieden mit sich selbst trottete er zurück, sammelte unterwegs noch etwas Holz ein und kam voll beladen bei Krina an.
Flink stapelte er das Holz zu einem kleinen Haufen, legte das Kaninchen erstmal bei Seite und machte sich daran, mit zwei Steinen ein Feuer zu entzünden.
und? wie hat es geschmeckt? fragte er nebenbei
Obwohl Naran versuchte, sein Lachen zurückzuhalten, hörte sie dennoch das Geräusch, das entstand, wenn die Luft durch die Nase hinaus sollte und sah gespielt verärgert zu ihm hoch, doch da hatte er sich schon herumgedreht und sie allein gelassen - mit dem Problem der Haare auf der Zunge.
Als sie schluckte, verzog sie angewiedert das Gesicht und streckte erneut die Zunge heraus, versuchte, irgendwie diese lästigen Flausch-Haare abzupulen.. doch sie hingen fest, wollten nicht von ihrer Zunge weichen,.
Erschrocken zuckte sie zusammen, als er wieder in ihr Blickfeld kam, hatte sie doch so bald nicht mit ihm gerechnet. Dabei biss sie sich auf die Zunge und verzog schmerzverzerrt das Gesicht, streckte die Zunge erneut heraus, die nun an der linken Seite leicht zu bluten begonnen hatte. Noch bevor sie sich aufraffen konnte, aufzustehen, war Naran mit dem Holz schon fertig...
"Eth ging", antwortete sie undeutlich, die Zunge noch immer ein Stück aus dem Mund herausstreckend, um die schmerzende Stelle zu kühlen. Schließlich aber seufzte sie, nahm die noch immer von feinen Härchen geplagte Zunge zurück und erklärte: "Es schmeckt anders und die Haare sind eindeutig unpraktisch... aber für ab und zu könnte es gehen. Ich vermute nur, dass es.. nicht so viel Energie liefert.."
Kurz lächelte sie entschuldigend, ehe sie neugierig beobachtete neugierig, wie der Werwolf Feuer machte.
das macht nix. Freut mich aber, dass du es wenigstens probiert hast. meinte er, lächelte sie an und konzentrierte sich dann wieder auf das Feuer. Er schlug die Steine weiter aneinander vorbei, bis Funken auf die trockenen Blätter zwischen den Ästen fielen. Er verwandelte sich kurz zurück, blies sanft in den Haufen hinein, bis aus den Funken kleine Flammen wurden und schließlich ein Feuerchen die Äste hinaufzüngelte.
Für das Kaninchen verwandelte er sich allerdings erneut in seine Wolfsform, benutzte seine Krallen, um dem Kaninchen das Fell abzuziehen und auszunehmen und vergrub alles, was er nicht essen bzw. über das Feuer hängen würde in einem kleinen Erdloch.
Mit konzentriertem Blick steckte er das Kaninchen auf einen Stock, steckte zwei weitere in den Boden und hing seine Beute schließlich über das Feuer.
Dann verwandelte er sich vorerst endgültig wieder in einen Menschen, lehnte sich zurück und betrachtete zufrieden sein Werk.
gelernt ist gelernt. meinte er grinsend und sah zu Krina
Seine Worte wirkten ehrlich, was Krina beruhigte und sie kurz lächeln ließ. Gleichzeitig ärgerte sie sich jedoch über sich selbst, dass sie sich für ihre Art und Weise, sich zu ernähren, schämte. Sie brauchte Blut - doch dafür musste die nicht töten, wenn sie es regelmäßig bekam und somit die Kontrolle über den Durst behielt.
Leise seufzend beobachtete sie, wie er Feuer machte, das Kaninchen vorbereitete und schließlich so präparierte, dass er es auf einen Stock spießen konnte. "'Es bringt nichts, wenn wir uns gegenseitig unsere Ernährung vorwerfen', seufzte sie gedanklich, wollte sie doch den Anderen, der momentan ihr einziger Halt war, der nur ein winziger Verbundungsfaden war, ein winziges, eigentlich viel zu schwaches Glied in einer viel zu kurzen Kette aus Gründen, zu leben, nicht verlieren.
Seine Hilfe hatte ihm ihr Vertrauen eingebracht, so schnell, dass es die Vampirin sogar ein wenig ängstigte. Sie kannte ihn viel zu schlecht, wusste nicht, ob er immer so freundlich war oder ob er nur so tat, als ob. Trotzdem vertraute sie ihm...
Von seinen zufriedenen Worten aus den trüben Gedanken gerissen blickte sie auf, brauchte einige Sekunden, ehe sie verstand, was er meinte, dann lächelte sie - ein vorsichtiges, schwaches Lächeln, noch immer von ihren Gedankengängen gezeichnet.
"Wie lange... muss es dort jetzt bleiben?", fragte sie schließlich neugierig, kannte sie diese Art der Zubereitung doch nicht.
Mit seinen Worten schien Naran sie aus den Gedanken gerissen zu haben, denn sie sah ihn kurz verständnislos an, bevor sie ein leichtes Lächeln aufsetzte.
Er warf einen prüfenden Blick auf das Kaninchen, das über dem Feuer vor sich hinbruzelte und drehte es ein Stück weiter.
Da ist nicht viel dran.. ich schätze mal.. 'ne halbe Stunde vielleicht, dann ist es genießbar. antwortete er dann und blickte wieder zu ihr.
Der Geruch stieg ihm verführerisch in die Nase und er konnte es kaum erwarten, das zarte Fleisch zwischen die Kiefer zu bekommen. Der Wolf in ihm knurrte.. oder das war nur sein Magen..
schade, dass man die Zeit nicht beschleunigen kann.. seufzte er, stellte die Ellbogen auf den Oberschenkeln ab, stützte den Kopf in den Händen und starrte verträumt sein Essen an..
Krina lauschte ihm neugierig, schnupperte, als er es tat - und zog leicht eine Augenbraue nach oben. Dieses Fleich.. roch seltsam, sagte ihr nicht so richtig zu, auch, wenn Naran ziemlich angetan davon schien.
Ob es wohl ebenso seltsam schmecken würde?
Dann würde sie wohl kaum öfter davon essen..
Leise erklang ihr Lachen, als er so verträumt seufzte, ehe sie erklärte: "Du musst dich wohl noch ein bisschen gedulden - oder es so futtern, wie es jetzt ist" Kurz grinste sie, ehe sie sich nach hinten sinken ließ, in das grüne Blätterdach blickte, das sich schon allmählich verdunkelte. Theoretisch hätte sie nichts dagegen, sich auszuruhen, ihr Körper war noch ausgelaugt vom Kampf, doch ihr Geist war hellwach und freute sich nicht so sehr darüber, dass es wohl bald dunkel werden würde.
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